“Angst ist da,
wo`s lang geht!“ – kennst du den Spruch noch?“, fragte Trixi.
„Klar, Frauenbewegung – damals haben Frauen das Thema ‚Angst’ als Erste gesprächsfähig gemacht“, antwortete Harry. „Warum fragst du?“
„Ich finde“, berichtete Trixi, „dass das ganz schön hart klingt, wenn jemand sagt: Da mußt du lang gehen – und gleichzeitig hast du davor aber Angst! Klingt hart – und irgendwie auch rücksichtslos!“
„Versteh’ ich gut, was du sagst“, erwiderte Harry. „Es gibt ja viele Formen, wie man seiner Angst nachgehen kann. Man kann das ganz kraftvoll tun, weil man glaubt, die Kraft zu brauchen, um sich und seine Angst zu überwinden – sozusagen mit Anlauf. Man kann das achtsam tun, sich Zeit nehmen dafür und behutsam einen Schritt vor den anderen tun. Andere tun es ängstlich und sind sich dessen bewußt, aber sie tun es!“
„Also ich höre eher eine Aufforderung mit Anlauf und ohne Rücksicht auf Verluste sich seinen Ängsten zu stellen. Finde ich nicht gut!“ Trixi schüttelte den Kopf.
„Ich bin auch eher ein Fan davon, behutsam – und ja ruhig auch ängstlich – nach seinen Ängsten zu sehen, aber sich eben auch von seiner Angst nicht davon abhalten zu lassen!“, meinte Harry. „Sich seiner Angst zu stellen braucht eine sichere Umgebung, einfühlsame Freundinnen und Freunde und Platz für weiche, zarte und zaghafte Gefühle.“
„Kraftakte eignen sich da einfach nicht!“, nickte Trixi.