So eine Enttäuschung!

sagt Harry und schüttelt den Kopf. „Ich war so sicher, dass für meine Tochter die Schule kein Problem ist und jetzt … – ich bin vielleicht enttäuscht!“

„Da hast du die Rechnung wohl ohne den Wirt gemacht, was?“ Trixi guckt mitfühlend.

„Ich weiß überhaupt nicht, wie mir das passieren konnte. Ich habe nicht mitbekommen, dass sie Schwierigkeiten hat. Und dann meldet sich die Schule.“ Harry kann es immer noch nicht fassen. „Und jetzt fallen mir eine ganze Reihe von Situationen ein, bei denen ich hätte aufmerksam werden müssen.“

„Na klar, wenn du etwas nicht in deiner Vorstellungswelt hast, dann siehst du das auch nicht, wenn es direkt vor dir geschieht.“ Trixi nickt. „Das ist nichts Besonderes. Das passiert allen jeden Tag ein paar Mal. – Und was machst du jetzt damit?“

Harry denkt nach: „Ich hatte so eine klare Vorstellung, wie meine Tochter ist, dass ich nicht mehr auf sie geschaut habe, um zu sehen, wie es ihr geht, was ihr gefällt, was schwierig für sie ist. Ich dachte, das alles wüsste ich. Da habe ich mich getäuscht! Ich fange jetzt schleunigst wieder an mit ihr zu reden und ihr zu zu hören. Ich will schließlich wissen, wie sie wirklich ist – und nicht, welche Vorstellung ich von ihr habe! Und dann bekommen wir die schwierigen Dinge bestimmt gemeinsam in den Griff!“

„Dann kannst du ja froh sein, dass Euch das passiert ist.“ Trixi lacht. „Eine richtige Ent-Täuschung!“